DB-Schülerbegleiter

DB-Schülerbegleiter

Leitung:
StR (RS) Rainer Neumeyer

Im Schuljahr 2018/2019 startete die Ausbildung zum "DB-Schülerbegleiter"

Sich aufspielen, jemanden bevormunden oder verpfeifen – das gibt es bei den DB-Schülerbegleitern nicht. Unsere 13 Achtklässler wurden in den letzten Monaten von Mitarbeitern der Münchner S-Bahn und Beamten der Bundespolizei für ihre ehrenamtlichen Aufgaben in der S-Bahn und am Bahnsteig ausgebildet.
Die neuen DB-Schülerbegleiter mit ihrem Ausbilder Klaus Figur.
Am 01. Juli 2019 wurde die Ausbildung der DB Schülerbegleiter der Realschule Ismaning mit der Verleihung der Zertifikate offiziell abgeschlossen. Bei der Zertifikatsübergabe war deutlich zu erkennen, dass Bahn, Polizei, Kommunalpolitiker, Schule und Eltern gemeinsam mit den engagierten Schülerinnen und Schülern überzeugt hinter dem Projekt stehen. Realschuldirektor Stefan Ambrosi durfte Ismanings Bürgermeister Dr. Greulich, Herrn Brach von der Bundespolizeiinspektion München, den Security-Manager der DB Regio AG, S-Bahn München, Herrn Stock und die Elternbeirätin Frau Vollath begrüßen. Sie alle zeigten nicht nur durch ihre Anwesenheit und in ihren Ansprachen ihre Wertschätzung für das Engagement der Schülerinnen und Schüler, sondern lauschten auch interessiert dem Erfahrungsbericht der frischgebackenen DB Schülerbegleiterinnen Melissa Paul und Lizzie Dawson. 
Auf allen Seiten wurde hervorgehoben, welch hohe Bedeutung dieser niederschwellige Beitrag zur Entschärfung brenzliger Situationen, zur Lösung von Konflikten und zur Vermeidung von Verunreinigungen und Sachbeschädigungen für einen reibungslosen Ablauf im täglichen S-Bahnverkehr und damit nicht zuletzt auch für die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Züge hat. Während ihrer knapp dreimonatigen, etwa 20 Schulstunden umfassenden Schulung lernten die DB Schülerbegleiter eine Menge über Deeskalation, Konfliktbewältigung, Körpersprache, neutrales Verhalten, Kommunikationstechniken, sicheres und freundliches Auftreten, Umgang mit Provokationen und wie sich Streitigkeiten diplomatisch beilegen lassen. Damit haben die Jugendlichen auch für ihr Leben jenseits von Schule und S-Bahn etwas mitgenommen, wie Frau Vollath vom Elternbeirat und Betreuungslehrer Rainer Neumeyer hervorhoben. Das findet auch Lizzy Dawson gut: „Besonders gefällt mir, dass wir in der Ausbildung viel über Zivilcourage lernen, und auch wie man sich bei Konflikten selbstbewusst verhält“, so die Achtklässlerin.
Eingreifen, wenn jemand die Füße auf die Sitze legt.
Theorieunterricht
Das Training fand zunächst in der Schule, das Fahrzeugtraining dann im Betriebshof und in Zügen der S-Bahn München statt. Dort durften die Mädchen und Jungen unter anderem die Noteinrichtungen, wie Notbremse, Nottürentriegelung und die Sprechanlage für den Kontakt mit dem Lokführer ausprobieren. In praktischen Übungen lernten sie außerdem, einzuschätzen, wann ihr Einschreiten erfolgreich sein kann und wann es die Situation womöglich verschlimmert. Dabei steht Selbstschutz an erster Stelle: Die DB Schülerbegleiter sollen in gefährlichen Situationen das Betriebspersonal ansprechen und grundsätzlich körperliche Auseinandersetzungen meiden, nicht provozieren und sich nicht provozieren lassen. Nach dem Prinzip „Überzeugen statt Petzen“ weisen sie unachtsame oder Regeln verletzende Mitschüler sachlich auf die Folgen ihres Verhaltens hin und wirken auf sie ein, dieses zu ändern – und haben damit als Gleichaltrige häufig mehr Erfolg als Erwachsene, so Klaus Figur, Referent für das DB Schülerbegleiterprogramm der DB AG, S-Bahn München. 
Für das Programm DB Schülerbegleiter werden jährlich 50.000 Euro investiert – und es lohnt sich! „Der bisherige Erfolg des Gemeinschaftsprojekts“, so die S-Bahn München, „gibt Helfern und Organisatoren Recht. Die Beschwerden und Vorfälle sind deutlich zurückgegangen, die Akzeptanz und Zahl der ‚DB Schülerbegleiter‘ dagegen gewachsen.“ 
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